Sound Design
1 Sound im Stummfilmkino
Klänge waren bereits in den ersten Kinos Bestandteil der Filmvorführungen. Über die Details des Einsatzes von Geräuschen im frühen Kino ist jedoch wenig bekannt. Ein rares Dokument zur Geräuschtechnik im Stummfilm ist S. de Serks Les Bruits de coulisses au cinéma von 1914, das einige Techniken der Substitution von Geräuschen beschreibt, die ihrerseits auf die Theatertechnik seit der Antike zurückgehen.[1] Auch Kinoorgeln mit speziellen Geräusch-Registern (z. B. Donner, Wind, Tierstimmen, Klingeln) kamen ab 1908 zum Einsatz.[2] In den 1920er Jahren brachte die Deutsche Grammophon schließlich Geräuschplatten mit Originalaufnahmen auf den Markt.
Ein anderer Vorläufer der Tonarbeit für den Film war die Tonmontage, wie sie später von der Musique concrète weiter entwickelt wurde. In Russland hatte Dsiga Wertow in den 1910er Jahren mithilfe eines Pathéphone-Wachsplattenspielers dokumentarische Geräuschaufnahmen zu montieren versucht. Im Kontext der Radio-Kunst in Deutschland etablierte sich seit 1924 die kompositorische Arbeit mit Geräuschen. Sicherlich das bekannteste frühe Beispiel einer Geräuschkunst ist Walter Ruttmanns Weekend (1930).
Werke: Patéphone-Plattenspieler, Weekend
Personen: Walter Ruttmann, S. de Serk, Dziga Vertov
Körperschaften: Deutsche Grammophon