Klangkunst

4 Soundscapes

Indem der Fokus auf das Zusammenspiel der Sinne und damit auf subjektiven Wahrnehmungsqualitäten gerichtet wurde, wurde auch der öffentliche Raum Teil der Diskussion. Entscheidenden Einfluss hatten theoretische Überlegungen zum Stellenwert des Auditiven in der westlichen Kultur. R. Murray Schafer beklagte Ende der 1960er Jahre eine Verwahrlosung der städtischen Geräuschwelt und führte diese auf ein rationalistisches Primat des Sehens zurück. Viele Klangkünstler schlossen sich seinen Forderungen nach einem Sound Design der Alltagswelt und einer neuen Sensibilisierung des Ohres an. Zum zentralen Gegenstand wird die Wahrnehmung des Soundscapes in Maryanne Amachers Übertragung alltäglicher Stadtgeräusche an einen konzentrierten Hörort (City Links, ab 1967). Die riesigen, vom Wind angetriebenen Aeolsharfen von Bill und Mary Buchen (Wind Bow, 1981) fügen sich in den Natur- und Kulturraum ein und ästhetisieren dadurch auch das Verhältnis auditiver und visueller Alltagserfahrungen.

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