Gesamtkunstwerk

1 Vorgeschichte des Begriffs Gesamtkunstwerk

Der Begriff Gesamt-Kunstwerk lässt sich erstmals in einer Schrift des spätromantischen Schriftstellers und Philosophen Karl Friedrich Eusebius Trahndorff (1782–1863) nachweisen.[1] Trahndorff formuliert in seiner 1827 erschienenen Ästhetik oder Lehre von der Weltanschauung und Kunst, dass die vier Künste, … Kunst des Wortklanges, die Musik, Mimik und Tanzkunst die Möglichkeit in sich trügen zu einer Darstellung zusammenzufließen.[2] Diese Bestrebung begründet er mit der Einheit ihres inneren Lebens.

Die Ursprünge der Gedanken Trahndorffs reichen bis in die deutsche Frühromantik zurück, als am Ende des 18. Jahrhunderts die Idee einer Universalpoesie entsteht. Mit der Poesie als führender Kunstgattung beginnt eine melancholische Suche nach einer universalen Ordnung, ein Verlangen, nach den gesellschaftlichen Umbrüchen im Zuge der französischen Revolution die metaphysische Verlorenheit des Künstlers durch eine Vereinigung aller Künste aufzufangen.

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