Ton-Bild-Relationen in der interaktiven Kunst
1 Die Entwicklung des Interaktionsbegriffs
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Interaktion zur Bezeichnung von Wechselwirkungen verwendet: Das Dictionary of Philosophy and Psychology definiert bereits 1901 interaction als: The relation between two or more relatively independent things or systems of change which advance, hinder, limit, or otherwise affect one another und bezieht diese sowohl auf Körper-Geist-Relationen als auch auf Wechselwirkungen von Objekten in und mit der Umwelt.[1]
Nach dieser auch heute noch relevanten, allgemeinen Definition sind sämtliche Ton-Bild- Kombinationen, die auf Wechselwirkungen zwischen auditiven und visuellen Informationen basieren, Interaktionen. Allerdings hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen ein spezifischerer Gebrauch des Begriffs durchgesetzt. Während die Soziologie unter Interaktionen vornehmlich Beziehungen zwischen Menschen versteht, wird Interaktion in der Computer- und Medienwissenschaft vor allem im Hinblick auf das Mensch-Maschine-Interface behandelt.[2] Um Letzteres soll es auch in diesem Beitrag gehen, fokussiert auf künstlerische Projekte, die zur Interaktion mit audiovisuellen Systemen einladen.