Grafische Notation und musikalische Grafik
1 Vorläufer
Bereits um 1400 finden sich mit figuralen Notenschriften Vorläufer der grafischen Notation. Hierbei sind die Notenlinien in Herz-, Kreis- oder Kreuzform angeordnet und haben neben ihrem dekorativen Charakter oft auch die Form eines Rätselkanons.
Zeichnungen auf Notenpapier, wie Moritz von Schwinds (1804–1871) Katzensymphonie[1], gibt es im 19. Jahrhundert häufiger.[2] Die Partitur hat sich zu diesem Zeitpunkt schon als Text verselbstständigt und steht unabhängig von der Aufführung des Werkes als autonome, zeitunabhängige Grundlage der Idealform zur Verfügung.
In den 1920er Jahren gibt es verschiedene Versuche, die Grenzen zwischen den Kunstgattungen zu überwinden. Gleichzeitig nehmen sich die bildenden Künstler die Musik als Vorbild einer abstrakten Kunst. Neben Paul Klees grafischer Darstellung eines Stückes von Bach 1921/22 Fuge in Rot entwickelt Wassily Kandinsky 1923 eine grafische Darstellung von Musik, indem er den Anfang von Beethovens fünfter Sinfonie in Punkte übersetzt.[3] Abstrakte Grafiken auf Notenpapier zeichnete der Bauhaus-Schüler Karl Peter Röhl bereits 1926.[4]
Werke: Fuge in Rot, Katzensymphonie, Partitur aus Abstrakte Folge, Ronde, Tarantelle
Personen: Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Grandville , Wassily Kandinsky, Paul Klee, Karl Peter Röhl, Moritz von Schwind
Körperschaften: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe