Synchronisation als Ton-Bild-Verhältnis

3 Tonbilder

Während das Kinetophon Edisons von 1895 ein geschlossener Guckkasten ist, eröffnet sich mit der Film-Projektion ein Raum, den Grammophon-Film-Kombinationen nun zu bespielen haben: das Kino. Das betrifft in technischer Hinsicht neben dem Problem der Verstärkung des Tons eben besonders das der Synchronisation, denn der Ton soll von dort kommen, wo der Projektor unmöglich sein kann: von der Leinwand. Die diversen Nadeltonsysteme, auch Tonbilder genannt, die ab 1896 insbesondere in Frankreich und Deutschland zum Beispiel von Léon Gaumont (ab 1902) und Oskar Messter (ab 1903) entwickelt und vermarktet wurden, waren übrigens erfolgreicher, als die Rede von der Durchsetzung des Tonfilms am Ende der 1920er Jahre dies vermuten lassen würde.[13] Einerseits werden die Bewegungsgeschwindigkeiten der beiden Geräte durch verschiedenste Gefüge menschlicher, mechanischer und/oder elektromechanischer Instanzen abgeglichen, zum Beispiel durch eine Geschwindigkeitsanzeige des Grammophon im Projektorraum, an die der Filmvorführer den Lauf des Projektors anpassen muss oder durch die elektrische Übertragung der Drehwinkel von einem Motor auf den anderen. Die genaue zeitliche Zuordnung wird andererseits durch grafische Markierungen eines Startpunkts auf Ton- und Bildträger geregelt.[14] Die Herstellung der Ton- und Bildträger erfolgte häufig nacheinander, d. h. Filme wurden nachträglich vertont oder Grammophonplatten im Film nachgespielt. Die Synchronisation der Tonbilder ist in verschiedenster Hinsicht stark von der einzelnen Aufführungssituation (der jeweiligen technische Anordnung, dem Filmvorführer usw.) abhängig.

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