Circum Pacific 5.1

IMAGE
IMAGE
IMAGE
Bottombutton
Large
Circum Pacific (2003) von Florian Dombois © Florian Dombois

Circum Pacific 5.1 ist eine von mehreren Arbeiten, in denen sich der Geophysiker und Künstler Florian Dombois mit der klanglichen Umsetzung von Erdbebendaten als Amplitudenwerte eines akustischen Signals auseinandersetzt.[1] Florian Dombois’ Hintergrund als Geophysiker brachte ihn im Winter 1988/1989 an das Vulkan-Observatorium auf Hawaii inmitten des Pazifiks, wo die Erdbebenwellen des sogenannten Ring of Fire, einer tektonisch besonders aktiven Region, zusammentreffen. Für Circum Pacific 5.1 wurden die seismologischen Aufnahmen von drei Wochen (1. Januar 2001 bis 21. Januar 2001) mit den Aufzeichnungen tektonischer Aktivitäten von fünf weiteren Messstationen (Papua-Neuguinea, Russland, Kalifornien, Osterinseln, Antarktis) zusammengeführt. In der Installation werden die Distanzen der fünf Messstationen durch fünf Lautsprecher maßstäblich abgebildet, wobei bei zur Wiedergabe des auf 15 Minuten komprimierten Klangmaterials die 5.1-Surround-Technik zum Einsatz kommt. Diese Anordnung erlaubt es, lokale seismische Aktivitäten der weit voneinander entfernten Stationen simultan wahrzunehmen. Während der 15 Minuten seismischer Aktivität hört man vier Erdbeben mit einer Stärke größer als 7 auf der Richter-Skala mit Epizentren auf den Philippinen, Vanuatu, den Aleuten und El Salvador. Die haptische klangliche Qualität erinnert über lange Strecken an Wasserrauschen, das mit einer gewissen Regelmäßigkeit durch Klicks unterbrochen wird, während die Erdbebenstöße mit dem Klang eines tiefen Gongs vergleichbar sind. Die installative Präsentation bietet darüber hinaus die Möglichkeit, räumliche Dimensionen aktiv zu erforschen.


In diesem Zusammenhang kann ebenfalls auf die Arbeit Auditory Seismology verwiesen werden – eine webbasierte Einführung in die Audifikation von durch Seismografen aufgezeichneten Erdbebendaten.