Von den Farbenklavieren zur autonomen Lichtkinetik
7 Lichtkinetik
Die dargestellten Entwicklungslinien wurden auch nach dem Zweiten Weltkrieg weitergeführt. Mit den Arbeiten von Frank Malina, Nino Calos, Abraham Palatnik, Nicolas Schöffer und anderen etablierte sich ab den 1950er Jahren in Europa und den USA eine bis heute künstlerisch aktive autonome Lichtkinetik, völlig losgelöst von einer Bindung an die Musik.[12]
Ebenso entstanden und entstehen in der Tradition Alexander Lászlós weiterhin Farbenklaviere, die nicht mehr jede Taste mit einer Farbe koppeln, sondern vor allem bewegte farbige Formen darstellen. Dazu gehören zum Beispiel die Instrumente von Natalia Sidler und Jack Ox.[13]
Beeinflusst von den frühen Farblichtprojektionen waren die Light Shows, die in den 1950er und 1960er Jahren zu Rockkonzerten aufgeführt wurden und bis heute ihre Fortführung in spektakulären Bühnenshows finden. In derselben Tradition stehen auch die der Clubkultur entsprossenen VJ-Acts und audiovisuellen Live-Performances, die, auch wenn nun zumeist digital produziert, bestimmte Ästhetiken früherer Epochen aufgreifen.[14]