Matt Stokes’ Long After Tonight ist eine Hommage an die britische Northern Soul- Szene der 1970er-Jahre. Gefilmt an einem der Originalschauplätze, einer Ordenskirche in Dundee, Schottland, wo wöchentlich Tanzevents stattfanden, nähert sich der knapp siebenminütige Film dem Geschehen behutsam von außen an. Das nächtliche Ambiente der Kirche findet sich in der Folge mit einem überschäumenden Bewegungstaumel auf der Tanzfläche kontrastiert. Zu zwei Instrumentalstücken, The World Again von Honey Townsend und Sidra’s Theme von Ronnie & Robyn, wirbeln wallende Röcke und steppen flinke Beine. Mittendrin werden akrobatische Tanzfiguren vorgeführt. Der Film beschwört das Hier und Jetzt eines ekstatischen Augenblicks, was durch wiederholte Zeitlupe unterstrichen wird. Das ephemere Vergnügen endet ebenso abrupt, wie es begonnen hat – nächtliche Stille legt sich über den kurzen Aufruhr des erinnerten Moments.