In dem Tanzclip von Nina Stuhldreher sieht man die Künstlerin nachts in ihrem Atelier, das eher einem Heimbüro gleicht, zwischen zahlreichen elektronischen Haushalts-, Unterhaltungs- und Kommunikationsgeräten. In diesem Setting performt sie einen autodidaktisch choreographierten Musikclip zu dem Disco-Hit Fade to Grey von Visage aus den 1980er-Jahren. Mit traumwandlerischen und roboterhaften Tanzbewegungen betätigt sie Lichtschalter, Stereoanlage, Fernbedienungen und Laptop, um ihren Körper gleichsam in den Cyberspace zu transferieren. Die Versprechungen von audiovisuellen Cyberwelten und subversiver Identitätsfindung werden hier in Zusammenhang gesetzt mit neuen biologistischen Theorien, die mit der Konjunktur der Intelligenzforschung einhergehen. Dabei geht es Stuhldreher auch um die libidinöse Nahtstelle, durch die lustvolle Selbsterfahrung, kommerzielle Interessen und audiovisuelle Hightech-Innovationen aneinander gekoppelt sind.