Das 15-minütige Video zeigt John Baldessari, wie er frontal zum Betrachter an einem Tisch sitzt, einen Stapel Papier vor sich. Zu Beginn adressiert der Künstler sein Publikum direkt und beschreibt die Arbeit als eine Art Hommage an Sol LeWitt, dessen Texte zu lange in Ausstellungskatalogen verborgen gewesen sind und gesungen ein größeres Publikum erreichen könnten. Dann macht Baldessari sich daran, jedes der 45 Statements aus LeWitts Traktat mit dem Titel Paragraphen über konzeptuelle Kunst (1967) zu singen, und zwar zu populären Melodien wie der amerikanischen Nationalhymne. Diese skurrile Zusammenführung zweier Systeme – theoretischer Diskurs und Populärmusik – offenbart einerseits Baldessaris Skepsis gegenüber künstlerischen Manifesten und allzu rigiden Regelwerken. Andererseits ist sie als ironischer Kommentar zur utopischen Hoffnung der Video Community dieser Jahre zu verstehen, ein Massenpublikum erreichen zu können.