Voice Piece for Soprano, eine auf den Herbst 1961 datierte Partitur, entstand im selben Jahr, in dem Yoko Onos erste öffentliche Musikperformance im Village Gate in New York stattfand. Onos Performances finden ihren Ausgangspunkt zumeist in sehr einfachen, poetischen Instructions, die zugleich Sprachbilder, Handlungsanweisungen und Beschwörungen der Vorstellungskraft sind. Voice Piece for Soprano macht allein von der Stimme und der Imagination als ungeformtes und jeweils neu hervorzurufendes (Klang-)Material Gebrauch. Erzeugt wird ein individuell erlebbarer Zustand, der sich – ähnlich der Meditation – von Konzentration und komplexen Gedankengängen löst. So sind Zen und sein Verständnis vom Sein als permanenter Transformationsprozess eine wichtige Quelle für Onos frühes Werk.