Sonatine II (rot)
Sonatine II ist Teil einer Reihe von audiovisuellen Kompositionen, die der damalige Bauhausgeselle Ludwig Hirschfeld-Mack zusammen mit Kurt Schwerdtfeger und Josef Hartwig erstmals anlässlich der Bauhauswoche 1923 aufführte. Die Farbenlichtspiele wurden mit Hilfe beweglicher Lichtquellen und farbiger Schablonen realisiert, die in einem kastenförmigen Projektionsapparat aufgehängt waren und von Hand bedient wurden, was komplexe, auf die Musik abgestimmte Überschneidungen und Farbabstufungen ermöglichte. Hirschfeld-Macks an ein liturgisches Choralvorspiel gemahnende Orgelkomposition in d-Moll ist analog zum Farbenlichtspiel der Sonatine II thematisch gegliedert: Die jeweiligen Ganz- und Halbschlüsse verlaufen analog zu den Formabschnitten der visuellen Komposition. Der Bauhauskünstler schrieb in seiner Partitur, dass diese Kunstform sich unmittelbar aus dem Bedürfnis entwickelte, Rhythmus und musikalische Beziehungen im unzeitlichen Bilde […] zu einer tatsächlichen, kontinuierlichen Bewegung zu steigern.
- Originaltitel: Sonatine II (rot)
- Datum: 1923 – 1924
- Genre: Audiovisuelle Installation, Lichtkunst