Rhythmus 21
Der ursprüngliche Titel von Hans Richters Rhythmus 21, fertig gestellt 1924, lautete Film ist Rhythmus. Dementsprechend bildet auch das rhythmische Wechselspiel schwarzer, weißer und grauer Rechtecke und Quadrate das Grundgerüst dieses frühen Beispiels des so genannten „reinen“ oder „absoluten“ Films. In exakt strukturierten Intervallen wachsen und verschwinden die geometrischen Elemente, springen oder wandern über die Leinwand, geht Weiß in Schwarz über und umgekehrt, wobei die rechteckige Leinwand eine Art orchestralen Rahmen darstellt. Richter verwendete für seine rhythmisch gegliederte Animation Papierrechtecke und -quadrate und setzte zudem das Filmnegativ als Positiv ein. In der fortgesetzten Modulation abstrakter Formen fördert Rhythmus 21 eine Musikalität des bewegten Bildes zutage, die ganz in der Dynamik, im Mit- und Gegeneinander der verwendeten geometrischen Figuren begründet liegt.