Times Square

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Aural Topography of Times Square Sound Work (1977)
Courtesy Estate of Max Neuhaus

In Times Square (1977–1992, seit 2002) positioniert Max Neuhaus statische Klangfelder auf dem gleichnamigen Platz in New York, und zwar auf einer Fußgängerinsel inmitten des lauten Verkehrs. Der Times Square, der über zahlreiche Darstellungen in Fotografie, Film und Fernsehen als visuelle Ikone der Stadt New York, der städtebaulichen Moderne sowie der Werbe- und Informationsmedien im kulturellen Gedächtnis verankert ist, erhält damit erstmals eine akustische Gestaltung. Wenngleich Neuhaus durch die außergewöhnliche Platzierung auch darauf aufmerksam macht, dass das Ohr in vielen Lebenssituationen zu wenig Beachtung findet, wertet er die Verkehrsgeräusche nicht einfach als schädlich ab, sondern integriert sie durch den entstehenden Kontrast in ein räumlich und zeitlich strukturiertes Wechselspiel.

In seiner ersten permanenten Klanginstallation nimmt sich Neuhaus so weit zurück, dass er auf jegliche Kennzeichnung verzichtet. Passanten sollen dadurch die dezent eingesetzten Klangfelder im besten Fall als eine Kuriosität der Stadt begreifen, deren ästhetischen Wert sie eigenständig entdeckt haben. Städtische Areale, deren Gestaltung primär pragmatischen Anforderungen folgt, erhalten somit individuelle Bedeutungen, die über ihre Funktion der Lenkung von Verkehrsströmen und Konsumbedürfnissen hinausgeht.

Bei der Ausgestaltung seiner sound works folgt Neuhaus der Idee, die zeitliche Strukturierung von Musik in eine räumliche zu überführen. 1974 formulierte er den konzeptionellen Kern der Klanginstallation: Traditionally, composers have located the elements of a composition in time. One idea which I am interested in is locating them, instead, in space, and letting the listener place them in his own time.[1]




 

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