Impression III (Konzert)
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München Paul Klee © VBK, Wien, 2010
Am 2. Januar 1911 besuchte Kandinsky zusammen mit anderen Mitgliedern der Neuen Künstlervereinigung München ein Konzert mit Werken Arnold Schönbergs. Diese Erfahrung der für ihn neuen Musik und die anschließende Auseinandersetzung mit den Theorien des Komponisten, mit dem er Briefkontakt aufnahm, verarbeitete er in der Impression III (Konzert). Als Impressionen bezeichnete Kandinsky Gemälde, die einen direkten Eindruck der äußeren Natur wiedergeben. Improvisationen verarbeiten dagegen von der inneren Natur empfangene Eindrücke – ebenso wie Kompositionen, die jedoch langsam und reflektierter vorbereitet werden.[1] Gleichwohl existieren auch zu Impression III (Konzert) Skizzen, die belegen, dass Kandinsky nicht die spezifische Konzertsituation vom 2. Januar 1911 oder ein bestimmtes Stück umsetzte, sondern seinen Gesamteindruck einer musikalischen Aufführung, der allerdings auf das Schlüsselerlebnis des Konzertbesuchs und die für die Gruppe neue Musikerfahrung zurückgeht.
Obwohl kompakt und auf der Gegenstandsebene als Konzertflügel lesbar, scheint der das Gemälde dominierende große schwarze Fleck schwerelos zu entschweben. Er wird von einer amorphen gelben Fläche umflutet, die als Chiffre des Klangs oder der Musik nach vorne strömt, mit Farbflecken und Häkchen angedeutete Zuhörer umkreist und in sie eindringt. Das Publikum wird seinerseits von der Dynamik der schwarzen Fläche angezogen. Mit wenigen Gegenstandszeichen visualisierte Kandinsky so die Wirkung der Musik.
- Originaltitel: Impression III (Konzert)
- Datum: 1911
- Genre: Malerei